So - zunächst mal haben sich einige kleinere Änderungen in unserem Reiseplan ergeben. Aufgrund des Nationalfeiertags in Indonesien fahren wir einen Tag früher zum Mount Bromo los, damit wir nicht in die ganzen Straßenparaden kommen. Sebi macht sowieso einen auf Spalter und will lieber Tauchen gehen als mit uns auf Vulkane zu kraxeln. Also machen Maik und Timo dann auch gleich die volle Packung und begeben sich früh morgens auf die Drei-Tages-Tour zum Mount Bromo und zum Ijen Plateau.
Um 07.30 Uhr gehts los im Drückerbus - der Titel hätte lauten können: "Und sie wussten nicht was sie tun.." So kam es dass wir ahnungslosen armen Touris in einem sehr angenehmen Executive-Class
Drückerbus platznahmen, mit angenehmer Beinfreiheit, die einem Durchschnittseuropäer durchaus gerecht wird. Der Bus war gut klimatisiert und komfortabel, aber was wir zu jenem Zeitpunkt noch
nicht ahnen konnten: Scheinbar gibt es unter allen Fahrern irgendwie ein geheimes Ranking, in dem jeder versucht möglichst weit oben zu punkten, um den Hauptgewinn abzuräumen. Nur so lässt sich
erklären, das jeder Fahrer versucht jedwede Strecke auf dem allerschnellsten und vor allem zeitsparendsten Weg zu meistern. Heraus kommen dann die Fahrmanöver auf unserem
11-stündigen-Beinahe-Todes-Ritt. In dieser, nennen wir es Indonesien-Drückerbus-Racing-Meisterschaft, wird versucht soviele Regeln wie nur möglich zu brechen und dabei die beste Zeit
herauszufahren. Fahren nach Regeln gibt Punkteabzug. Ebenso zu langsames Fahren. Als zu langsam gilt hier scheinbar der Fahrer, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit multipliziert mit Faktor
Zwei mutwillig UNTERschreitet. Zusatzpunkte können vor allem durch Hupen, Fahren ohne Licht im Dunkeln und das Allerwichtigste, was unseren Fahrer besonders von anderen abhob, durch das Benutzen
der Gegenfahrbahn + Abdrängen des Gegenverkehrs, herausgefahren werden. Und meine persönliche Meinung: Ich glaube fast, wenn man dabei noch einen Rollerfahrer erwischt, gibt es Sonderpunkte. Bei
einem sehr scharfem Bremsmanöver unseres Fahrers fiel ihm ein hinter uns fahrendes Moped zum Opfer. Fluchen --> weitere Bonuspunkte. Cooles weiterfahren ohne nach dem Schaden zu schauen:
Meeeega-Sonderpunkte. So kam es, dass wir schließlich unzählige halsbrecherische Überholmanöver später und vollgepumpt mit Adrenalin vor einer Travel Agency in Probolinggo abgesetzt und unserem
Schicksal überlassen wurden. Nachdem wir uns alle wieder beruhigt hatten kam die Ernüchterung: Wir haben trotzdem 10 Stunden für die Strecke gebraucht, also genauso viel wie uns vorausgesagt
wurde - Waaaaaaaahnsinn, der Fahrstil war also quasi eingerechnet in dem Reiseplan...
Vor Ort wurden wir in einen neuen Drückerbus umgesetzt, die Sitze des alten waren ja mittlerweile mehr als durchnäßt..Der "Neue" war mit einem starkem Diesel ausgerüstet, um uns nun auf den Bromo
hinauf zu katapultieren - was soweit auch recht entspannt vonstatten ging. Gefühlte 1001 Bodenwellen später waren wir dann an unserem Hotel Cemero Lamah angekommen, was auf den ersten Blick auch
ganz nett ausschaute, zumindest nach dem zu urteilen, was man in der totalen Finsternis erkennen konnte. Bitterkalt war es und wir mussten das erste Mal unseren EINZIGEN Pulli + die mitgebrachte
Jacke anziehen, für so ein warmes Land schon ein echtes Highlight. Gut wir lagen hier ja auch auf über 2000 Höhenmeter. Nachdem man sich an die Tropen gewöhnt hat kommen einem 10 Grad ganz schön
fies vor, da waren die Wolldecken im Zimmer auch sehr willkommen. Am kommenden Tag sollen wir um 03.15 Uhr (!!!) geweckt werden, somit war nach Abendessen und zwei Bierchen dann auch Zeit fürs
Bettchen.
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Filiz Gülü (Donnerstag, 19 August 2010 23:46)
Ha ha, so genial echt... Hab mich nicht mehr gekriegt beim lesen :-)
Ich glaub du hast uns jetzt für ein ganzes Jahr voll genug Gesprächsstoff in dein Rucksack miteingepackt :-)
Austen (Samstag, 21 Juli 2012 21:43)
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