Es ist 5 Uhr morgens und die vielen Hähne in Munduk stimmen ihr allmorgentliches Konzert an. Pünktlich auf die Minute und wer hat natürlich wieder vergessen seine Ohropax am Abend vorher zu aktivieren: Maik. Der erste ist schon einmal wach. Trotz der recht kurzen Nacht schlafen wir hier hervorragend, was vor allem an der angenehmen Luft und den moderaten nächtlichen Temperaturen liegt. Frisch erholt starten wir in den Tag und schwingen uns nach unserem Frühstück auf die gemieteten Roller für den Tagesausflug. Heute meint es das Wetter leider nicht allzu gut mit uns und es fängt auf den ersten Metern an zu regnen. Blöd, denn Rollerfahren im Regen ist nicht besonders prickelnd. Unsere Windjacken, die wir flugs anziehen halten leider auch nur die ersten zehn Minuten stand und wir sind gezwungen eine erste Zwischenpause an einer Weggabelung unter einem Unterstand zu verbringen. Dort können wir uns in aller Ruhe die statistischen Daten des kleinen Ortes Pacing zur Gemüte ziehen, die hier handschriftlich an einer großen Tafel vermerkt sind: Wieviel Geburten pro Jahr, wieviel Leute einen Fernsehanschluß und ein Auto haben, wieviel Hühner und Schweinchen es hier gibt usw. Interessant, sowas könnte man in Deutschland doch auch mal einführen...
Nachdem sind das Wetter ein wenig beruhigt hat fahren wir weiter durch die wunderschönen Reisterrassen von Jatiluwih und zahlreiche ViewPoints auf einer wieder einmal seeeeehr sehr kleinen Straße
Richtung Batu Karu, dem Tempel inmitten des Dschungels. Sehr schön ist wieder einmal der wenige Verkehr auf der Straße, so dass das Rollerfahren nicht allzu stressig ausfällt. Unterwegs stärken
wir uns an einem netten Imbiß mit einem Kaffee und hoffen, dass der unterwegs immer wieder einsetzende Regen irgendwann aufhören möge. Maik hat nicht einmal ein Visier am Helm und beklagt sich,
dass seine Backe schon ein paar Mal den Aufprall mit einer großen Libelle abfedern musste.
Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt (mit Pausen natürlich) sind wir am mystischen Batu Karu-Tempel angekommen und wandeln mit einem (zwangsweise) ausgeliehenen Sarong durch die sehr ruhige
Tempelanlage, freudig beschwingt, weil sonst nur noch drei andere Touristen den Weg hierher gefunden haben. Vielleicht liegt es auch an den Eintrittsbestimmungen des Tempels, dass ein paar
Touristen den Weg nach drinnen nicht antreten dürfen, denn ein Schild weißt uns darauf hin, dass schwangere Frauen und jene die ihre Tage haben genauso draußen verweilen müssen wie Kinder die
noch ihre Milchzähne haben und Ladies/Gentleman die schlecht gelaunt dreinschauen. Auf dem Weg zum Eingang sehen wir drei junge Damen im sehr knappen Spaghettiträgertop + seeeeeeehr kurzen
Hotpants (wie kommen manche Touristen auf die Idee in solcher Kleidung einen heiligen Tempel besichtigen zu wollen!?), die wir natürlich drinnen nicht mehr sehen. Regel 7 der
Eintrittsbestimmungen weißt eindeutig darauf hin: angemessene Kleidung. Gut, ich hätte hier sicherlich eine Ausnahme gemacht..:-) Ein paar Teile der Anlage dürfen wir leider nicht betreten, weil
hier heute ein Zeremonie abgehalten wird, dennoch beschleicht einen bei der in leichtem Nebel liegenden Tempelanlage durchaus ein bischen das Gefühl, sich in einen Indiana-Jones-Film verirrt zu
haben.
Nach einer Stunde haben wir alles soweit besichtigt und machen und auf den verregneten Heimweg, unterwegs noch schnell den Roller an der provisorischen Straßentankstelle vollgetankt für 10.000
Rupien pro Nase und wieder am Straßenimbiß angehalten um ein sehr leckeres und vor allem sehr günstiges Nasi-Goreng/Nasi-Ayam/Nasi-Campur zu uns zu nehmen. Auf dem Rückweg halten wir noch am
Markt in Candikunding an und wollen noch ein bischen Krimskrams shoppen, da werden wir direkt von einem Uhrenverkäufer in breitestem österreichisch angesprochen, der uns die neuesten
Breitling-Modelle für ein paar hundert SCHILLING verkaufen will - die europäische Währungsunion ist wohl an ihm vorbeigegangen, aber egal, Uhren brauchen wir eh nicht. Stattdessen rüsten Sebi und
Timo sich für zukünftige Tempelbesuche mit Sarongs aus und billigen T-Shirts - um ein paar Stände weiter mal wieder festzustellen, dass das wohl auch noch etwas billiger gegangen wäre, wir müssen
echt noch das feilschen trainieren ;) Danach Rückfahrt durch leichten Regen nach Munduk, wo wir den Abend in gewohnter Weise bei ein paar Bintang ausklingen lassen.
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Im Feldle (Montag, 23 August 2010 20:46)
Der Rock ist doch recht kleidsam. wir hoffen ihr behaltet die Mode auch in Kirchheim bei. Was die Luftfeuchtigkeit und die Regenmenge betrifft, können wir hier zur Zeit mithalten. Viele euerer Bilder vermitteln Eindrücke von denen man immer geträumt hat, wenn man an diese Region denkt. Weiterhin viel schöne Erlebnisse !!!
Tom (Montag, 23 August 2010 23:12)
Hi Wastl,
endlich kleidest Du Dich mal vernünftig! Also Cannes mit Röckchen!