Wat Pho Champasak - verblichener Glanz

Völlig entspannt starten wir heute durch. Die Tour ist direkt von unserem Guesthouse gebucht (sie haben sogar ein eigenes Boot, welches uns direkt nach Champasak bringt..) und funktioniert mit dem Transfer zum Boot sehr reibungslos, wenn auch für Europäer sehr chaotisch. Die Zettelwirtschaft hier nimmt wahnsinnige Ausmaße an, jeder fuchtelt mit irgendwelchen farbigen Zetteln herum und schon wissen alle was gemeint ist und wohin man möchte. Klasse! :-) Angekommen am Boot werden alle erst einmal über schmale Holzlatten auf das Boot gelotst, ein Wunder das keiner mit seinem großen Packpack ins Wasser fällt. Und schon sind wir unterwegs nach Champasak, vorbei an vielen kleinen Fischerhütten und winkenden Kindern entlang des Mekong. Das Wetter ist uns noch wohl gesonnen und so landen wir schließlich an dem privaten Anlegesteg eines weiteren Guesthouses. Nach gewohnter Drückermanier wird auch gleich versucht uns ein TukTuk zu suuuuuper Preisen anzudrehen. Wir schlagen aber aus und setzen uns gemeinsam mit Marketa, unserer charmanten tschechischen Begleitung vom Vortag zu einem deutschen Pärchen ins TukTuk für einen aktzeptablen Aufpreis von 20000Kip pro Nase, sehr fair. Und los gehts..

Die kurze 20-minütige Fahrt offenbart uns ein Champasak, welches wir uns so gar nicht vorgestellt haben und wir sind heilfroh hier nicht übernachten zu müssen. Hier ist wirklich der Hund begraben, die Straßen bestehen nur noch aus festgefahrenen Lehm und das TukTuk wird bis auf das letzte Zehntel der ausgelegten Materialbelastungsgrenze ausgefahren. Die "Stadt" besteht nur aus kleineren Hütten entlang der Straße und ist der Inbegriff von "Öde". Ok, wir hoffen das wenigstens die einzige Hauptattraktion weit und breit (der Wat Pho) den Karren wieder aus dem Dreck zieht. Am Fuße des Tempels angekommen werden wir professionell abgefertigt mit Einlaßbescheinigung und Eintrittsgeld und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Tempel. Es ist wieder einmal unendlich heiß und der Berg, den wir vor uns sehen lässt uns schon im Stand schwitzen wie in einer schwedischen Fichtenholz-Sauna. Wir laufen einmal um den obligatorisch vorgelagerten See, den alle Tempel haben und fangen an die Stufen nach oben zu erklimmen. Der Tempel ist schon ziemlich in die Jahre (ist ja auch eine Ruine..) gekommen und bietet bis auf die wunderschön schiefen Treppen nach oben mit den hineingewachsenen Bäumen nach unseren Tempelerlebnissen in Angkor nicht viel Neues. Die eigentliche Hauptattraktion ist eigentlich nur ein kleines Tempelchen mit goldenem Schrein und den Abmaßen von 5x20m. Drumherum noch ein paar kleinere Gebäude und das wars. Ok, Rückzug. Nach 1,5 Stunden sind wir auch schon wieder fertig und mit ca. 150 Photos im Gepäck steigen wir wieder vom Berg herab. Unten sind wir natürlich viel zu früh (der TukTuk-Fahrer und die "Travelagency" hat uns ein Zeitfenster von 4 Stunden gegeben) und so beschließen wir noch etwas gegen unsere knurrenden Mägen zu unternehmen. Zack, noch schnell im hiesigen Straßenrestaurant einen Fried Rice und ein bisschen Fisch bestellt und schon ging die Zeit rum. Der TukTuk-Fahrer liest uns wieder auf und schon geht es wieder auf der perfekten Daimler-Testrecke zurück zu unserem Boot. Ich bezweifle dass eines unserer europäischen Autos die Fahrt ohne nennenswerte Schäden überleben würde. Das TukTuk jedenfalls hat es. Unterwegs müssen wir noch eine Notbremsung einlegen weil unserer schönen Tschechin ihre heißgeliebte Wasserflasche aus der Hand und auf die Straße geschleudert wurde bei einer Bodenwelle so groß wie ein ausgewachsenes Auto.

Ab ins Boot und zurück in die Zivilisation nach Pakse. Dort müssen wir leider vom Bootsanleger zum Hotel laufen, wahrscheinlich sind denen die farbigen Zettel ausgegangen. Aber nicht so schlimm, so erkunden wir noch ein bisschen die Stadt, holen uns noch eine Million Kip am Automaten ab, trinken ein Wege-Bierchen und buchen unsere kompletten Busfahrten und Übernachtungen der nächsten Tage. Check. Für heute sind wir durch und gehen nur noch am Imbiss nebenan unsere wild knurrenden Mägen auffüllen. Wir sagen es ja immer wieder: Die kleineren Imbissbuden sind die besten! :-) Superlecker! Und nun aber ab ins Bett.

 

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