Von Fjorden, Rentier-Burgern und Hot-Tubs

Lange hält es uns in der bisher schlechtesten Unterkunft nicht, so dass wir so früh starten, dass selbst die Supermärkte noch geschlossen haben (ok, es ist neun, aber arbeiten die auch mal...). Nach einem kurzen Frühstück in einer Bäckerei, sind wir um die "Kleinur"-Erfahrung reicher (isländische Donuts - nicht rund, sondern gezwirbelt) und sind begeistert, dass man außerhalb Deutschlands eine so reiche und leckere Auswahl an Broten und Brötchen hat.

Heute liegt die längste Tagesstrecke vor uns, die uns durch die Ostfjorde Islands führt. Schon bald erreichen wir Berufjördur, wo wir noch der Ringstraße um den Fjord folgen und bei einem Kaffee beschließen, noch einen Fjord mitzunehmen. Hatten wir schon erwähnt, dass die Sonne immer noch scheint ;). Saftige Wiesen, weidende Schafe, hinter einer riesigen vulkanischen Bergkulisse geben machen die Fahrt zu einem malersichen Erlebnis. Zwei kleine und dem nächsten großen Fjord Faskruthsfjördur weiter haben wir genug von der Küstenstraße und kürzen durch einen Tunnel ab.

 

Gleich hinter dem Tunnel finden wir einen sehr lauschigen Rastplatz mit Blick auf einen Wasserfall und picknicken bei Skyr mit frischem Obst, Flatbraud und gebuttertem Stockfisch. Frisch gestärkt fahren wir tiefer in die Berge, wo wir in Egilsstadir auf richtige Population treffen - mit drei Tankstellen und sogar Shoppingstraße. Mit 2200 Einwohnern ist es die Hauptstadt des Ostens. Da wir eh noch mal hier vorbei müssen, fahren wir nur kurz durch und kurven die Bergstraße wieder runter auf Normalnull nach Seythisfjördur. Als Anlegestelle für Fähren und Kreuzfahrtschiffe ist dieses Städtchen sehr hübsch und nett.

Zum Abendessen geht es zurück nach Egilsstadir. Nach erfolglosem Versuch, eine Sonnenbrille sowie fertige Salatsauce in einem Supermarkt zu erstehen, führt uns das kulinarische Highlight zum Rentier-Burger. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber trotzdem ziemlich lecker.

Glaubten wir, wir seien ja nicht auf der Flucht, stellen wir mal wieder fest, dass wir noch etwas an unserer Zeit- und Distanzschätzung arbeiten müssen. Für unsere Hütte müssen wir zum letzten Fjord zurückfahren und sind sehr verwundert, als uns die Abfahrt auf eine Schotterpiste führt. Und die geht bis fast zur spitze so weiter! Und das ist nicht alles. Als in manchen Kurven tatsächlich Leitplanken auftauchen und wir im ersten Gang trotzdem ordentlich bremsen müssen, sind wir sehr froh über unseren alten aber tapferen Subaru Forester. Und viel besser als der Toyota Auris, der uns einfach Platz machen muss, als er übermütig vor uns nach seinem Fotostopp anfährt. Zwischen weiterhin traumhaft schöner Bergkulisse erreichen wir kurz vor dem Ende des Fjords unsere kleine idyllische Hütte Solbrekka, wo wir nach dem Genuss des Hot-Tubs den Abend mit improvisierter Salatsauce und ein paar Drinks gemütlich ausklingen lassen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0