Tadaa! Heute haben wir es geschafft. 3100 und ein paar zerquetschte km: Einmal rund um Island, eine Insel, die uns nachhaltig beeindruckt und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal gesehen hat.
Begonnen hat der Tag aber ganz unspektakulär in Stykkisholmur. Ein auch bei Tageslicht sehr hübsches Küstenstädchen, das aber zumindest bei mir (Ralf) irgendwie nicht den besten Eindruck hinterlassen hat. Mein kärgliches Mahl vom Vortag noch im Magen, werde ich beim morgendlichen joggen direkt von zwei sehr spontanen, dafür aber umso ausgiebigeren Regenschauern erwischt und kann mir so immerhin die Dusche sparen... nunja, es ist sowieso, die Zielgerade des Urlaubs, da kommt es auf ein paar nasse Klamotten mehr oder weniger auch nicht mehr an. Entschädigt wird das aber zumindest teilweise durch einen kleinen Chill-Out im hauseigenen Hot Tub und ein leckeres Frühstücksbuffet - inklusive dem “best Porridge in Town”. Wahrscheinlich auch das einzige, aber geschmeckt hat es trotzdem grossartig.
Gestärkt und gepackt geht es dann auf unsere Mission zu vollenden. Das Wetter kann sich lange Zeit nicht so richtig zwischen Wolken, Sonne und Nieselregen entscheiden, aber das hindert uns natürlich nicht daran, das letzte Landschaftliche Highlight auf unserer Route in Angriff zu nehmen: die Snæfellsnes, eine Halbinsel, die mit steil aufragenden Klippen, bizarren Lava-Gesteinsformationen aber genauso auch saftig grünen Hügeln, Wasserfällen und weißen Sandstränden aufwarten kann. Sie wird deshalb auch “Mini-Island” genannt da hier der ganze kontrastreiche Charakter der Insel nochmals komprimiert vor einem liegt. Soweit die Theorie - und die Praxis besteht ersteinmal in einer Buckelpiste, die es in sich hat und an deren Ende der westlichste Punkt Islands liegt. Lieder will sich uns der bekannte Vulkan Snæfellsjökull nicht zeigen und versteckt seine Spitzen ständig hinter einer dichten Wolkenschicht. Schade - aber auch so gibt es einiges zu sehen - einfach mal die Fotos durchklicken.
Auf dem Rückweg über besagte Buckelpiste machen wir übrigens noch Bekanntschaft mit einem weiteren Vertreter der isländischen Fauna: Einem Baby-Polarfuchs, der sich uns erst neugierig nähert aber dann von der geballten Fotografen-Power von Timo und Vera Angst bekommt und leider recht schnell wieder flüchtet.
Nochmal Fauna, diesmal eine Nummer größer: Auf der Weiterfahrt leitet uns ein improvisiertes Schildchen mit der vielversprechenden Aufschrift “Dead Whale” zu einem Küstenabschnitt, an dem wir dann auch recht schnell fündig werden: Hier liegt tatsächlich ein toter Wal. Eine Tatsache, die für die Isländer früher ein echter Segen war, denn Wal konnte man nicht nur essen sofern man den Kadaver rechtzeitig fand - sondern auch diverse Werkzeuge und Gefäße aus den übrigen Teilen des Tiers herstellen. Deshalb bedeutet “Hvalreki” auf Isländisch nicht nur “toter Wal” sondern auch “Glücksfall”. Dieser hier jedoch liegt wohl schon ein Weilchen, was man spätestens dann unschwer festellen kann, sobald der Wind aus dessen Richtung kommt. Eine sehr morbide Erfahrung.
Und dann wird gefahren, gefahren, gefahren - Bei der ersten Kaffeepause sind wir schon in Borgarnes und nicht mehr weit von Reykjavik entfernt. Nach der Unterquerung eines Fjord durch einen Tunnel und ein paar Kilometer später liegt die Hauptstadt dann auch schon vor uns - und knapp vor der Ortseinfahr ist die Umfahrung tatsächlich vollendet. Das feiert man natürlich ersteinmal: Mit zünftigem Souvenir- und Spezialitätenshopping im größten Einkaufszentrum Islands, dem Kringlan. Danach wird Veras Gepäck in ihrer temoprären Wohnung in Reykjavik untergebracht und wir gehen gemeinsam nochmals die Stadt unsicher machen. Heißt in diesem Fall: Erst T-Shirt-Läden leerplündern und dann Bäuche füllen - beim Abendessen mit (Hummer-)pizza, Hummersuppe und Bierchen lässt sich der Urlaub doch nochmals schön Revue passieren und wir einigen uns darauf, dass es doch ziemlich grossartig war. Denn leider folgt jetzt schon der erste Abschied: Vera bleibt noch bis Freitag, während Mia, Timo und Ralf am nächsten Morgen früh zum Flughafen müssen. Deshalb machen sich die besagten drei dann auch direkt auf nach Gardur ins schnuckelige “Seaside Guesthouse”, das wir aber hauptsächlich als Umpack- und Schlafstation nutzen um am nächsten Morgen keine Zeit zu verlieren. Na dann - gute Nacht Island!
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