Diesmal sind wir sehr entspannt, stehen spät auf und frühstücken gemütlich..danach schnappen wir uns auf der anderen Straßenseiten vier Roller und starten ein kleine Erkundungsfahrt um Sapa, auf der Suche nach dem Ta Phin Village. Kurz vorneweg: Wenn man sich hier einen Roller ausleiht wundert man sich immer warum die Tanks komplett leer sind und man als allererstes immer eine Tankstelle aufsuchen muss..Das ist ganz einfach: Wenn ein armer Touri den Roller für 60000-100000 Dong volltankt (~3-4€) und ihn nach seinem Trip in den meistens Fällen fast ganz voll wieder zurück bringt, nehmen die kleinen gewieften Vietnamesen einen Schlauch und zapfen alles Benzin ab bis nur noch drei Tropfen drin sind. Gerade soviel dass es für den nächsten Touri bis zur nächsten Tankstelle reicht. Ich glaube wenn sie das den ganzen Tag machen kommt irgendwann ein kleiner Tanklaster zusammen, so kann man sich natürlich auch ein Zubrot verdienen. :-)
Nun irren wir also mit dem Roller durch Sapa, fahren aus Sapa raus in Richtung Silver Waterfall immer auf der Suche nach der kleinen Abzweigung die uns nach Ta Phin bringt, aber überall Fehlanzeige. Der Weg hat sich einfach zu gut versteckt. Mehrmaliges Nachfragen am Straßenrand (mit Händen und Füßen) bringt uns wieder zurück nach Sapa, worauf wir schließlich einen anderen Weg einschlagen. Timo schlägt eine (quasi) Offroadstrecke vor, die wir aber nach 300m abbrechen müssen, weil die Roller nicht so recht wollen. Zurück auf die Straße geht es weiter auf die Suche und schließlich werden wir fündig. Das schmale Strässchen (hätte ebenfalls das Potential zu einer Daimler-Teststrecke gehabt) führt uns durch vielen schöne Täler, Reisfelder und schöne Aussichtspunkte. Ein kurzer Stop an einem verlassenen Kloster, welches nur noch aus ein paar verwitterten Mauern besteht, zeigt uns wieder wie idyllisch die Flecken abseits der großen Tourirouten sein können. Nach ein paar schönen Photos ziehen wir weiter und werden an einer scharfen Linkskehre freudig von ein paar einheimischen Frauen (Red Dao) begrüßt, die uns direkt zu einem Rundgang durch ihr Dorf überreden. Wir denken uns nichts dabei und ziehen mit Ihnen los, bergauf und bergab bis wir schließlich nach einigen hundert Metern und gefühlten 2 Litern Transpiration aufgeben und sie nur zu einem abgespeckten Rundgang durch eines der Häuser überreden. Dort werden wir freudig von einer Großfamilie begrüßt, die in einer etwas besseren Scheune zusammen mit allen Generationen leben. Wir schauen uns alles an und kaufen den Frauen ein paar schöne handgefertigte Kissenbezüge, Schals und Portemonnaies ab bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.
Zurück durchs schöne Bergpanorama kommen wir auch alle wohlbehalten wieder in Sapa an, geben unsere Mopeds zurück und suchen uns noch eine Kleinigkeit zu Essen im Red Camelia. Um 5 holt uns dann auch schon der Bus ab, der uns zum Bahnhof nach Lao Cai bringt. Dort schlagen wir in einem Straßencafé noch ein bisschen Zeit tot während wir dutzende Schuhputzer abwehren bis wir dann in den vertrauten Schlafwagen steigen. Dieses Mal funktioniert sogar die Klimaanlage (fast ein wenig zu gut) und wir schippern los durch die Nacht in Richtung Hanoi.
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