Trockene Halong Bucht und Party Town Ninh Binh

Pünktlich um 4.30 Uhr hämmert es an unser Zugabteil. Der Weckdienst der Zugangestellten funktioniert zuverlässig und wir hüpfen alle frisch und froh aus unseren Betten. Schnell vor dem großen Ansturm der anderen Abteils Zähne putzen und schon sind wir bereit für den neuen Tag. Der Zug hält, wir steigen aus und suchen uns ein kleines Café für unseren ersten Kaffee. Wir sitzen da so ganz entspannt, weil wir unseren nächsten Zug erst um 8.15 Uhr vermuten, schlürfen Kaffee und schauen so ganz nebenbei mal auf unsere nächsten Tickets. Und siehe da, der Zug geht eigentlich schon um 6.15 Uhr und wir haben die ganze Zeit die Ankunftszeit in Ninh Binh im Kopf. Hui, noch einmal Glück gehabt, es ist ja erst 5.30 Uhr und wir machen uns also entspannt Richtung Bahnsteig auf. Als wir unsere Tickets vorzeigen müssen um das Gelände zu betreten werden wir von der Angestellten abgewiesen. Das Ticket ist nicht das richtige. Wir sind ziemlich verdattert, stehen alle mit riesigen Fragenzeichen im Gesicht vor der Frau und schauen sie an: "Warum?" fragen wir. Und da schauen wir selber noch einmal drauf. Das Ticket ist auf den 09.11. datiert und wir haben den 10.11.. Och nee, oder? Bei der ganzen Planung ist uns voll durch die Lappen gegangen, dass wir das Ticket für den Nachtzug von Lao Cai nach Hanoi und das Tcket von Hanoi nach Ninh Binh auf den selben Tag gebucht haben. Mist! JETZT sind wir gestresst, laufen schnell zurück zum Ticket Office und stellen uns in die Schlange, um noch ein Ticket für den Zug in 35 Minuten zu bekommen. Das klappt soweit auch ganz gut, wir bekommen das Ticket für umgerechnet 3€ pro Nase und laufen zum Zug. Noch einmal Glück gehabt. Die Softseats sind ganz gut, wobei uns jetzt auf der 2-stündigen Fahrt schon vor der Fahrt nach Hué graut, die 12 Stunden dauert (in der selben Wagenklasse).

In Ninh Binh angekommen geht es erst einmal sportlich zu Fuß zum Hotel, welches wir dank GPS und Google Maps erfolgreich finden. Wobei zwei Kilometer Fußmarsch bei 30 Grad Sonnenschein mit vollem Marschgepäck nicht ganz ohne sind. :-)

Nach der Ankunft haben wir erst einmal ein Frühstück eingeworfen und kurz in unserem Zimmer geduscht. Diesmal haben Maik und Chris das Zimmerupgrade "groß+toll" bekommen und alle sind happy. Erholungszeiten werden ja völlig überbewertet, daher wird auch direkt mit der Tourplanung begonnen. Wir lassen uns 4 Mopeds samt Guide organisieren, der uns noch die Major Sights in der näheren Umgebung zeigen soll. Das klappt soweit auch alles ganz gut und wir starten gegen 11 Uhr durch. Raus aus Ninh Binh geht es zuerst nach Bich Dong, einer über mehrere Ebenen in einen Berg gebauten Pagoda, die sehr schön anzuschauen ist. Hier laufen auch mal wieder einige lokale Jugendliche rum und wir werden zu diversen Fototerminen genötigt.

Weiter geht es nach Tam Coc, der sogenannten trockenen Halong-Bucht. In der Tat ist die Ähnlichkeit nicht zu verleugnen: eine atemberaubend schöne Kalkstein-Landschaft. Wir verteilen uns auf 2 Ruderboote und lassen uns knapp 2 Stunden über den Fluss durch die Landschaft schippern. Alleine ist man hier allerdings nicht, sondern da Wochenende ist, wimmelt es von vorwiegend lokalen Touristen und das Ganze wirkt doch etwas überfüllt und alle wollen einen Tip...

Da rumgepaddelt werden in der Mittagshitze mega-anstrengend ist, gibts danach erst mal ne leckere Pho SUppe zu Mittag, bevor wir uns dann auf die letzte Etappe der Reise machen: Hang Mua. Die Höhle lassen wir mangels Beleuchtung aus, sondern widmen uns direkt dem 500 Stufen-Aufstieg auf den Berg. Abgekämpft oben angekommen werden wir mit einem Hammer-Ausblick belohnt und nachdem die 10er-Gruppe lärmender jugendlicher Vietnamesen abgerückt ist, kann man das Ganze auch eine ganze Weile genießen ;)

Wieder unten angekommen fahren wir noch über viele kleine Sträßchen und Wege dem Sonnenuntergang entgegen zurück nach Ninh Binh. Dort gibt es dann Abendessen in unserem Guesthouse: echt leckere vietnamesische Köstlichkeiten. Danach zieht es uns noch etwas in die "Stadt"... Vorweg gesagt: Hier geht gar nix, tiefste Provinz ist das. Auf dem WEg durch die Straßen springen begeisterte Kinder um uns rum und wir haben des häufigeren Angst, dass auf Fahrrädern und Rololern vorbeifahrende Mädels vor Gucken und Kichern gegen den nächsten Baum fahren, hier verschlägt es wohl nicht viele westliche Touristen hin... Immerhin gibt es ne Straßenecke wo viele junge Locals rumhängen und Eis essen. Wir setzen uns dazu und trinken ein Bierchen, aber so richtig gehen tut hier nix und auf Local Karaoke können wir dann doch verzichten. Stattdessen shoppen Gregor und Timo noch Sonnenbrillen, da aufgrund von Defekt und Verlust Ersatzbeschaffung ansteht - Mission erfolgreich! So das war es dann auch und wir gehen entspannt gegen 11 Uhr schlafen.

 

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